Harnsteine: was ist das überhaupt?

Harnsteine, auch als Urolithen bezeichnet, sind nicht nur ein Problem, welches aus der Humanmedizin bekannt ist. Auch unsere Haustiere können unter dieser Erkrankung leiden.

Dabei lagern sich mineralische Kristalle oder deren feste Zusammenschlüsse in Form von Harnsteinen in den harnableitenden Wegen (Harnleiter, Harnblase oder Harnröhre) ab. Je nachdem in welcher Form eine Harnsteinbildung auftritt und welchen Teil des harnleitenden Systems betroffen ist, variieren auch die Symptome unserer Haustiere. Blockieren die sogenannten Harnkonkremente einen harnableitenden Weg, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Situation für Ihr Haustier werden.

Daher ist es besonders wichtig, die Symptome die Ihr Haustier zeigt, richtig einschätzen zu können.

Wie können Symptome bei Harnsteinen aussehen?

Folgende Symptome können auf eine Harnstein-Problematik hinweisen und sollten untersucht werden:

  • Schmerzen oder Lautäußerungen beim Urinieren
  • Vermehrter Harndrang und häufiges Absetzen kleiner Urinmengen
  • Blut im Urin
  • Erfolgloses Versuchen zu Urinieren (Harnverhalten)
  • Belecken des Genitalbereiches
  • Schmerzen im unteren Bauchbereich
  • Allgemeines Unwohlsein

Wie wird eine Diagnose gestellt?

Die Diagnose einer Urolithiasis (Harnsteinerkrankung), sei es in Form von Kristallen oder fester Harnsteine, erfolgt durch mehrere Untersuchungen.

Durch eine Urinuntersuchung können wir zunächst Anzeichen einer Blasentzündung, den PH-Wert des Urins und eine mögliche Beteiligung von Bakterien feststellen. Zudem werden in dieser Untersuchung die mikroskopisch kleinen mineralischen Kristalle sichtbar. Je nach Beschaffenheit der Kristalle kann man diese genau spezifizieren, was zur späteren Therapie entscheidend beiträgt.

Ebenso gehören bildgebende Verfahren zur Diagnostik der Harnsteine hinzu. Um eine sichere Aussage über das Vorhandensein von Harnsteinen treffen zu können, sollte stets sowohl eine Röntgen-, als auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden.

Da manche Harnsteine aus einer Zusammensetzung bestehen, die nicht röntgendicht (also im Röntgenbild nicht darstellbar) ist, bietet die Sonografie eine Kontrolle. Ebenso können nicht alle Harnsteine im Ultraschall mit Sicherheit entdeckt werden.

Wie kann eine Therapie aussehen?

Je nach Art, Größe und Position der Kristalle oder Steine bieten wir Ihnen eine geeignete Therapie für Ihr Haustier an. Kristalle und kleinere Steine können mit speziellen Diäten und Medikamenten aufgelöst werden, während größere Steine oft chirurgisch entfernt werden müssen, um Blockaden und die damit verbundenen schwerwiegenden Komplikationen zu verhindern.

Wie kann eine Harnstein-Bildung vorgebeugt werden?

Zur Vorbeugung von Harnsteinbildung ist besonders bei Katzen eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme entscheidend. Durch den Verdünnungseffekt im Urin kann die Harnsteinbildung reduziert werden. Gerne beraten wir Sie auch bezüglich spezieller Ernährung, z.B. bei Risikopatienten, um das Risiko der Harnsteinbildung zu verhindern.