Zahngesundheit: Die Bedeutung der Zahnsanierung für ein glückliches und gesundes Tierleben
Zahnsanierung? Braucht mein Vierbeiner das überhaupt?!
Die Mundgesundheit unserer Haustiere wird auch heutzutage oft noch unterschätzt. Mittlerweile ist klar, dass Zahnprobleme für Hunde, Katzen und auch Heimtiere genauso schmerzhaft sind, wie für uns Menschen. Zudem hat sich herausgestellt, dass Zahnprobleme bei unseren Haustieren absolut keine Seltenheit sind. Sie können dabei nicht nur Schmerzen und Unwohlsein verursachen, sondern auch zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Bakterielle Infektionen im Maulraum können sich im gesamten Organismus des Tieres ausbreiten und beispielsweise Herz, Leber und Nieren schädigen.
Leider bleiben Zahnprobleme oft unbemerkt, da sich unsere Lieblinge nur selten gern ins Mäulchen schauen lassen. Daher sollte bei jährlichen Untersuchungen, z.B. im Rahmen der Jahresimpfung auch immer die Zahngesundheit untersucht werden.
Glücklicherweise stehen durch den medizinischen Fortschritt auch der Tiermedizin mittlerweile professionelle und moderne Möglichkeiten zur Verfügung, um Zahnerkrankungen zu therapieren.
Wie können sich Zahnprobleme bei Ihrem Vierbeiner äußern?
Folgende Anzeichen können bei Ihrem Haustier auf schmerzhafte Zahnprobleme hindeuten und sollten untersucht werden:
- Schlechter Atem
- Vermehrtes Speicheln
- Verändertes Kauverhalten
- Schwierigkeiten beim Fressen
- Gewichtsverlust
- Verhaltenes Fressen, trotz Appetit
Was erfolgt die Diagnose von Zahnproblemen?
Die Diagnose von Zahnproblemen erfolgt zunächst durch eine gründliche Untersuchung der Maulhöhle. Dadurch können offensichtliche Veränderungen wie Zahnstein, Zahnfleischentzündung, abgebrochene Zähne o.ä. festgestellt werden. Da die äußerlich sichtbare Zahnkrone aber nur ein Drittel bis die Hälfte des gesamten Zahnes ausmacht und die Zahnwurzel durch eine äußerliche Untersuchung von uns gar nicht beurteilbar ist, gehört das Dentalröntgen mittlerweile zu dem medizinischen Standard in der Diagnostik von Zahnerkrankungen. Besteht der Verdacht auf eine Zahnerkrankung, werden wir Ihrem Haustier eine Zahnsanierung empfehlen.
Wie läuft eine Zahnsanierung ab?
Eine Zahnsanierung erfolgt stets unter Narkose, da wir unsere Haustiere leider nicht dazu überreden können über einen längeren Zeitraum das Maul offen und dabei absolut ruhig zu halten. Bei Zahnsanierungen wenden wir immer die Inhalationsnarkose an, da sie genauer steuerbar und schonend für den Kreislauf der Patienten sind. Zudem sind die Atemwege der Tiere durch den Trachealtubus gesichert und bei der Zahnreinigung angewendete Flüssigkeiten können dadurch nicht inhaliert werden. Zuerst werden digitale Röntgenaufnahmen aller Kieferquadranten und den darin befindlichen Zähnen erstellt (Dentalröntgen). Dadurch können wir die im Kieferknochen verborgenen Zahnwurzeln beurteilen. Häufig erkennt man erst jetzt bestimmte Zahnerkrankungen, wie z.B. FORL – die felinen odontoklastische resorptive Läsionen der Katze. Nach der Befundung des Dentalröntgens kann also ganz genau entschieden werden, welche Zähne extrahiert werden müssen. Auch verhindern wir durch die Röntgenaufnahmen, dass im Kiefer verbliebene Wurzelreste abgebrochener Zähne bei der Zahnbehandlung übersehen werden. Alle gesunden und im Kiefer verbleibenden Zähne werden durch einen Ultraschall-Scaler gereinigt und von Zahnstein und Ablagerungen befreit. Anschließend erfolgt eine Politur der Zahnkronen, wodurch neuer Zahnstein auf den glatten Oberflächen weniger schnell anhaften kann. Eine Zahnsanierung wird bei uns als tagesambulanter Eingriff durchgeführt, sodass Sie Ihren Liebling schon nach wenigen Stunden wieder wach und munter mit nach Hause nehmen können.